tau, tavau oder tevau – das Federgeld von Santa Cruz – Ursprung, Herstellung und Verwendung

Verpflichtende Zitierweise. Obligatory citation. Citation obligatoire. Citazione obbligatoria. Citacion obligatoria. Citação obrigatoria. Verplichte aanhaling. obowiazkowy cytat: Rabus, Bernhard (2022): tau, tavau oder tevau - das Federgeld von Santa Cruz - Ursprung, Herstellung und Verwendung. Primitivgeldsammler 43/2,  pp. 50-58.

tau, tavau oder tevau – das Federgeld von Santa Cruz – Ursprung, Herstellung und Verwendung

tau, tavau or tevau – the feather money of Santa Cruz – origin, manufacture and use
tau, tavau ou tevau – monnaie de plume de Santa Cruz – origine, fabrication et utilisation

Bernhard Rabus

Der Besitz einer Federgeld-Doppelrolle von den Santa Cruz – Inseln ist sozusagen der Ritterschlag für den Primitivgeldsammler. Sie ist nach Form und Farbe attraktiv und darüber hinaus war sie in der ganzen Santa Cruz Gruppe echtes Geld. Ein Prachtstück ist auf Tafel XXIV unten zu sehen. Tevake aus Nifiloli hatte es 1948 auf Nendö als Zahlung für 10 Seeschildkröten erhalten. Diese Geldform ist heute selten geworden und gute Stücke erzielen in Auktionen horrende Preise.
In unserer Zeitschrift sind bisher zwei Artikel über das Federgeld von Santa Cruz erschienen: Zum einen über die magischen Beigaben (Reiter, 2011) und zum anderen über die Handwerkermarken auf der Innenseite der Rollen (Denk und Braun, 2015). Über Herstellung und Verwendung wurde bisher nicht berichtet. Für die wenigen, die noch nicht darüber Bescheid wissen, will ich das nachholen indem ich versuche, die verfügbare Literatur auszuwerten und die Angaben zusammenzuführen.

PGS 43,2 (2022) Tafel 24 Abb. 2: Federgeld-Doppelrolle von den Santa Cruz - Inseln

PGS 43,2 (2022) Tafel 24 Abb. 2: Federgeld-Doppelrolle von den Santa Cruz – Inseln (aus Koch, 1971 Tafel 21)

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Handwerkermarken auf Federgeldrollen von Santa Cruz, Salomonen

Verpflichtende Zitierweise. Obligatory citation. Citation obligatoire. Citazione obbligatoria. Citacion obligatoria. Citação obrigatoria. Verplichte aanhaling. obowiazkowy cytat: Denk, Rolf und Braun, Rolf (2015): Handwerkermarken auf Federgeldrollen von Santa Cruz, Salomonen. Primitivgeldsammler 36/2, pp. 54-56.

Handwerkermarken auf Federgeldrollen von Santa Cruz, Salomonen

Hallmark signatures on red feather currencies of Santa Cruz, Solomon Island
Signatures d’artisan sur la monnaie d’échange en plumes rouges de Santa Cruz, Îles Salomon

Rolf Denk und Rolf Braun [1]

Durch einen Artikel von Houston (2010) wurden wir auf einen Bestandteil des Federgeldes der Santa Cruz Inseln aufmerksam, der unserem Wissen nach in der Literatur kaum Beachtung gefunden hat. Auch uns war dieses Muster bisher noch nicht aufgefallen.
Es handelt sich dabei um Flechtmuster auf der Rückseite des Federgeldbandes, die an den beiden Endstücken und genau in der Mitte angebracht sind.
Das Beispiel aus der Publikation von Houston ist auf Tafel XXXVI Abb.1 wiedergegeben. Houston schreibt dazu: „Most rolls were decorated by a woven pattern of plant fibres on the underside, in their midpoint and at their two ends. These woven designs were the hallmark signature of the person who made them and only visible when the feather money was unrolled. Several decorative strings of small shells, plates of turtle shell, beads or pig‘ teeth were attached to both the mid-point of each roll and the two ends.

PGS 36,2 (2015) Tafel 36 Abb. 1: Handwerkermarken im Mittelstueck von 2 Federgeldrollen

PGS 36,2 (2015) Tafel 36 Abb. 1: Handwerkermarken im Mittelstueck von 2 Federgeldrollen

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Federgeldamulette der Santa Cruz-Inseln

Verpflichtende Zitierweise. Obligatory citation. Citation obligatoire. Citazione obbligatoria. Citacion obligatoria. Citação obrigatoria. Verplichte aanhaling. obowiazkowy cytat: Reiter, Frank (2011): Federgeldamulette der Santa Cruz-Inseln. Primitivgeldsammler 32/1, pp. 39-41.

Federgeldamulette der Santa Cruz-Inseln

Feather-money charms of the Santa Cruz Islands
Amulettes de monnaie de plumes sur les iles Santa Cruz

Frank Reiter

Zu den bekanntesten und zweifellos attraktivsten traditionellen Geldformen Ozeaniens zählt das Federgeld (teau, tavau) der Santa Cruz-Inseln. Weniger bekannt sind dagegen die verschiedenen magischen Beigaben zum Federgeld. Diese auf der Hauptinsel Ndende (auch Nitendi, Nendö, Ndeni) nombue genannten Beigaben sollten nach Art eines Amuletts das Federgeld gegen Insektenfraß, Schimmel und sonstigen Schaden schützen und seinen Wert mehren. Darüber hinaus sollten sie dem Geldbesitzer bei Transaktionen Glück bringen, verbunden mit der Hoffnung, „dass ihm jeder von ihm verlangte Preisgezahlt wird, wenn er etwas verkaufen will.“ (Koch 1971, S.162).

Die Federgeld-Doppelrollen wurden traditionell mit trockenen Blättern einer Fächerpalmenart umhüllt. Darauf wurden die Beigaben gelegt, das Ganze in Rindenbaststoff gewickelt und mit Bast- oder Kokosfaserschnur verschnürt.

Bei meinem Aufenthalt auf den Santa Cruz-Inseln 2005 fragte ich in verschiedenen Dörfern auf Ndende, der größten Santa Cruz-Insel, nach derartigen Amuletten. Es zeigte sich, dass noch einige alte Männer von der Existenz solcher magischen Objekte wussten. Schließlich gelang es mir, mit Hilfe meines alten Freundes, Häuptling Kabi aus dem Dorf Luepe (Lwepe) an der Graciosa Bay, einige alte Federgeld-Beigaben zu erwerben, darunter ein altes, aus hartem Holz geschnitztes Brettchen mit einer aus dem Vollen gearbeiteten Figur eines Haifisches (Tafel XIX Abb.5).

PGS 32,1 (2011) Tafel 19 Abb. 5: Federgeldamulett mit-Haifigur

PGS 32,1 (2011) Tafel 19 Abb. 5: Federgeldamulett (L 22,6 cm) aus braunem Hartholz mit Haifigur

Die meisten Federgeld-Amulette bestanden aus Holz und waren oftmals mit geschnitzten oder aufgemalten Ornamenten versehen. Nach Koch (1971, S.163) verwendete man auf Ndende in den Dörfern der Graciosa Bay auch das Holz des nanulü-Baumes für derartige Amulette, da sich der Nektarvogel (Myzomela cardinalis), der die roten Federn lieferte, gern in Bäumen dieser Art aufhält. „…deshalb gilt die Beigabe aus solchem Holz als glückbringend, den Besitz von Federgeld mehrend„.

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„shell rings“ aus den Torricelli Bergen im Nordwesten von Papua Neuguinea und die Geschichte der „Lumi stick rings“ oder „Lumi money sticks“

Verpflichtende Zitierweise. Obligatory citation. Citation obligatoire. Citazione obbligatoria. Citacion obligatoria. Citação obrigatoria. Verplichte aanhaling. obowiazkowy cytat: Rabus, Bernhard (2022): „Shell rings“ from the Torricelli Mountains in the northwest of Papua New Guinea - and the story of the „Lumi stick rings“ or "Lumi money sticks“. Primitivgeldsammler 43/1, pp. 18-28.

„shell rings“ aus den Torricelli Bergen im Nordwesten von Papua Neuguinea und die Geschichte der „Lumi stick rings“ oder „Lumi money sticks“

„shell rings“ from the Torricelli Mountains in the northwest of Papua New Guinea
and the story of the „Lumi stick rings“ or „Lumi money sticks“
„anneaux de coquillages“ des montagnes Torricelli au nord-ouest de la
Papouasie-Nouvelle-Guinée
et l‘histoire des „Lumi stick rings“ ou „Lumi money sticks“

Bernhard Rabus

Seit fast zwei Jahrzehnten werden Stäbe mit aufgezogenen Schnecken- und Muschelringen als „stick rings“ oder „money sticks“ angeboten. Als Herkunftsgebiet werden meist die Torricelli Berge (hauptsächlich Lumi) im äußersten Nordwesten von Papua Neuguinea, unmittelbar an den indonesischen Teil angrenzend, genannt (siehe Abb. 1 auf Tafel VIII). Zum ersten Mal kam ich mit solchen Stäben durch meinen Sammlerfreund Günter Kuhn in Berührung. Er hatte gerade zwei Exemplare in seine Sammlung aufgenommen als wir 2009 die Ausstellung „Geld ist was gilt“ in der Staatlichen Münzsammlung München vorbereiteten. Beide wurden ausgestellt und in den von uns gemeinsam verfassten begleitenden Katalog aufgenommen. Auf S. 89 sind sie abgebildet, die Beschreibung der Verwendung und Herkunft basierte auf einer Mitteilung des Informanten von Herrn Kuhn. Mir hatten schon damals fundierte Grundlagen zur Verwendung gefehlt und in den folgenden Jahren habe ich deshalb im Gespräch mit Günter Kuhn manchmal das ungute Gefühl geäußert, wir hätten mit unserem Katalog diese sticks zu Unrecht als Geldform salonfähig gemacht. Dieses Unbehagen hat mich nicht verlassen und auf meine alten Tage wollte ich der Sache doch noch auf den Grund gehen.

1. Schriftliche Quellen

Meine Enttäuschung war groß als ich eigentlich nur Kataloge und Verkaufsangebote fand, in denen diesen Stäben mit ihren Muschel- oder Schneckenringen eine Funktion alsTeil des Brautpreises zugewiesen wurde, ohne sie zu belegen. Selbst das umfangreiche Archiv von Herrn Prof. Dr. Denk brachte darüber hinaus keine Erweiterung.
Dann bin ich auf die Berichte der Patrol Officers des Territory of Papua and New Guinea vor der Selbständigkeit des Landes gestoßen. Die Durchsicht war eine mühsame Arbeit und die Beamten hatten ja in erster Linie

PGS 43,1 (2022) Tafel 8 Abb. 1: Papua Neuguinea - West Sepia Provinz

PGS 43,1 (2022) Tafel 8 Abb. 1: Papua Neuguinea – West Sepik Provinz – Sandaun – mit den Torricelli Bergen

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Barren aus Chiang Saen, eine Art Notgeld?

Verpflichtende Zitierweise. Obligatory citation. Citation obligatoire. Citazione obbligatoria. Citacion obligatoria. Citação obrigatoria. Verplichte aanhaling. obowiazkowy cytat: Menzel-Severing, Hans (2020): Barren aus Chiang Saen, eine Art Notgeld? Primitivgeldsammler 41/2, pp.55-60.

Barren aus Chiang Saen, eine Art Notgeld?

Hans Menzel-Severing

PGS 41,2 (2020) Tafel 27 Abb. 1: Gegossene Saen Silberbarren verschiedener Gewichtsstufen.

PGS 41,2 (2020) Tafel 27 Abb. 1: Gegossene Saen Silberbarren verschiedener Gewichtsstufen.
von oben nach unten
7,28 g = ½ baht
7,12 g = ½ baht
15,16 g = 1 baht
59,95 g = 4 baht
Die beiden ½ baht Barren kommen aus der Sammlung von Louis Gardener.

Einige Sammler und Händler thailändischer Geldformen erkennen die Barren von Chiang Saen (Tafel XXVII Abb.1), die unten beschrieben werden, nicht als Zahlungsmittel an, sondern betrachten sie als Phantasiegebilde. So führen Ronachai Krsadaolarn und Vasilijs Mihailovs (2012 / 2016) in ihren beiden Büchern keines dieser Stücke auf, und nur bei Michael Mitchiner (1979:354), Weber-Brosamer (1993:63) und Opitz (1991:96 und 2000:295f) sind sie zu finden. Hingegen widmet ihnen Louis Gardner (supplied by Paul Dillingham (1978) einen kurzen Artikel.)
„A few years ago a coin on a new and radically different type began to appear in the silvershops of Chieng Mai. A hoard of these coins had been discovered by the Yang tribes people in Northwest Thailand. The exact site may never be known both for reason of the inaccurancy of the information describing it but also due to the natu ral secrecy with which the tribes people guard their valuable find. The city is called „Ban Yang“ which in Thai means simply „the Yang vil- lage“. It is located somewhere in the rugged mountains of Me Hongsorn [Mae Hong Son, dazu Karte auf Tafel XXVII].The coins themselves are rectangular bars of impure silver.
Their shape is characterised by a slight rise or bump on the reverse side of the coins. Crystallisation indicates that these coins were cast in open molds. A complete set consists of six coins of the following sizes:
4 baht (60 grams); 3 baht (45 grams); 2 baht (30 grams); 1 baht (15 grams); 1/3 baht (5 grams); 1/6 baht 2,5 grams).
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Die Gewichtsgeldwirtschaft der Wikingerzeit

Verpflichtende Zitierweise. Obligatory citation. Citation obligatoire. Citazione obbligatoria. Citacion obligatoria. Citação obrigatoria. Verplichte aanhaling. obowiazkowy cytat: Klusmeier, Fritz (2020): Die Gewichtsgeldwirtschaft der Wikingerzeit. Primitivgeldsammler 41/1, pp.3-8.

Die Gewichtsgeldwirtschaft der Wikingerzeit

Fritz Klusmeier

Am 16. 7. 1999 wurden im Nordosten der schwedischen Insel Gotland drei Horte entdeckt, die nahe beieinander 20 bis 30 cm unter der Erdoberfläche lagen, „beneath the boarded floor of a Viking-age building“. (Oestergren S.326) Zwei der Horte enthielten Silbersachen, sie gehörten augenscheinlich zusammen, der dritte bestand aus Bronzeschrott (er ist nicht Gegenstand dieser Untersuchung).

Die beiden Silberschätze wogen zusammen 67 kg (27kg + 40 kg), sie sind damit die größten bekannten Silberschätze der Wikingerzeit. Oestergren beschreibt ihren Inhalt: „The silver artefacts range from the simplest raw material by way of coins, silver bars and spiral rings to finished products, such as finger-rings, bracelets and arm-rings. Every object can be regarded as currency, valued according to weight and silver content. Much of the material had been bundled together to form equal units of weight, corresponding with the Viking-age weight system in which one mark was equal to 200 g. […] Together the hoards comprise just over 14300 coins (ca. 17 kg), both complete and fragmented, and almost without exception Islamic. In addition, there are 486 arm-rings and bracelets, 25 finger-rings, c. 80 bars and a large quantity of spiral rings and other cut silver.” (S. 326 – Tafel I Abb.1a und b)

PGS 41,1 (2020) Tafel 1 Abb. 1a: Gotland Museum: Spillings-Silberhort 1.

PGS 41,1 (2020) Tafel 1 Abb. 1a: Gotland Museum: Spillings-Silberhort 1. (Foto W.carter. commons.wikimedia.org).

PGS 41,1 (2020) Tafel 1 Abb.1b: Gotland Museum: Spillings-Silberhort 2.

PGS 41,1 (2020) Tafel 1 Abb.1b: Gotland Museum: Spillings-Silberhort 2. (Foto W.carter. commons.wikimedia.org).

Abgesehen von wenigen Holzresten wurden keine Überbleibsel von Schatzbehältnissen gefunden; der kleinere Teilschatz war augenscheinlich in einem Sack vergraben worden, der vorher Salz enthalten hatte: So ist zu erklären, dass die Objekte z.T. korrodiert sind (Silberchlorid).
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Imun – ein altes Zeremonialgeld der nordwestlichen Salomonen

Verpflichtende Zitierweise. Obligatory citation. Citation obligatoire. Citazione obbligatoria. Citacion obligatoria. Citação obrigatoria. Verplichte aanhaling. obowiazkowy cytat: Reiter, Frank (2018): Imun – ein altes Zeremonialgeld der nordwestlichen Salomonen. Primitivgeldsammler 39/1, pp.5-8.

Imun – an old ceremonial money of the northwest Solomon Islands.

Imun – une ancienne monnaie cérémonielle de Îles Salomon.

Frank Reiter

Auf den nordwestlichen Inseln der Salomonen – Buka, Bougainville und Nissan – hat sich eine Geldform entwickelt, die sonst nirgends im pazifischen Raum zu finden ist.

PGS 39,1 (2018) Tafel 3: Karte Papua Neuguinea Buka, Bougainville Nissan

PGS 39,1 (2018) Tafel 3: Karte Papua Neuguinea Buka, Bougainville Nissan

Es handelt sich um ein altes Zahngeld, das in zwei Arten vorkommt, die sich lediglich durch die Art der Zähne unterscheiden, sonst aber völlig gleich sind. Eine Art besteht aus den spitzen oberen Eckzähnen des Flughundes (“flying fox”) der Gattung Pteropus[1], die andere aus den stumpfen, am Ende leicht gebogenen Tümmler- bzw. Delphinzähnen[2]

PGS 39,1 (2018) Tafel 3 Abb. 1a: imun mit Delphinzähnen, Abb. 1b: imun mit Pteropus Zähnen.

PGS 39,1 (2018) Tafel 3 Abb. 1a: imun mit Delphinzähnen, Abb. 1b: imun mit Pteropus Zähnen.

Blackwood (1935, Tafel 67) nennt beide Geldarten je nach Sprachgruppe auf Buka imun oder paio. Parkinson (1907 S.494) gibt an, dass im nördlichen Teil von Bougainville das Flughundzahngeld reki, das Delphinzahngeld baiu genannt wird.

Vor fast 40 Jahren erhielt ich ein vollständiges Exemplar des Flughundzahngeldes (Abb.2a) von Nahis Bohon, einem Einheimischen aus dem Dorf Gagan, (Solos-Sprachgruppe) auf Buka[3].

PGS 39,1 (2018) Tafel 4 Abb. 2a: imun mit Pteropus Zähnen.

PGS 39,1 (2018) Tafel 4 Abb. 2a: imun mit Pteropus Zähnen.

Es ist insgesamt 224 cm, der mit Zähnen besetzte Teil 216 cm lang. Bei diesem Geldstrang sind ca. 500 Flughundezähne einzeln im Abstand von 4 – 5 mm zwischen zwei Pflanzenfasern gedrehten Strängen eingefügt[4]. In den Zwischenräumen sind die beiden Faserstränge mit ganz dünner Pflanzenfaserschnur fortlaufend fest umwickelt, wobei auch die Zähne mit umschlungen sind, so dass sie festen Halt haben (Abb.4)

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BUCHBESPRECHUNG: Das Manillen-Geld Westafrikas

Denk, Rolf
The West African Manilla Currency
Research and Securing of Evidence from 1439-2019

Revised and extended edition of the 2017 German first issue.
289 Seiten, 47 Karten, 147 Abbildungen

tredition GmbH, Hamburg 2020
Hardcover: ISBN 978-3-347-01539-5

35,00 € direkt beim Tredition Verlag https://tredition.de/buchshop

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Der folgende Beitrag bezieht sich auf die inzwischen vergriffene 1. Auflage in deutscher Sprache:

 Das Manillen-Geld Westafrikas
Spurensuche und Spurensicherung 1439 – 2016

Die Geld-Manillen aus Portugal, England und Frankreich gehören zu den bekanntesten nichtmünzlichen Zahlungsmitteln Westafrikas.

„tacoais“ Manillen der Portugiesen

Manillen vom Typ „popo“ aus England oder auch auch Frankreich

Manillen vom Typ „Birmingham“ aus England

Arm-, Fuss- und Halsreife sind vermutlich die in Afrika am weitesten verbreiteten Schmuck-Objekte. Der Interessierte steht damit vor der Aufgabe, aus der Flut von metallischen Reifen und Ringen diejenigen zu bestimmen, die wirklich als nichtmünzliche Zahlungsmittel hergestellt und verwendet wurden – und damit als „Geld-Manillen“ bezeichnet werden können.
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Brauner Belag auf den Geldstücken von Lannatai

Verpflichtende Zitierweise. Obligatory citation. Citation obligatoire. Citazione obbligatoria. Citacion obligatoria. Citação obrigatoria. Verplichte aanhaling. obowiazkowy cytat: Menzel-Severing, Hans (2017): Brauner Belag auf den Geldstücken von Lannatei. Primitivgeldsammler 37/2, pp.33-35.

Brauner Belag auf den Geldstücken von Lannatei

Brown Covering on the Coins of Lannatai (English version follows below)

Hans Menzel-Severing

Auf den Unterseiten der Geldstücke von Nan (Abb.1a/b), der Toks von Chiengmai (Abb.2a/b), des „Flower-Money“, „Oyster-Shell-Money“ (Abb. 3a/3b), „Horse-Hoof-Money“ und „Pig-Mouth-Money“ ist ein bräunlicher Belag zu sehen, der einmal als verkrustetes Eigelb oder Hühnerblut beschrieben wurde. (Le May; Opitz) – In vielen Publikationen ist diese Erklärung übernommen und nicht immer bezweifelt worden. Krisadaolarn / Mihailovs vermuten: “We think that the coloring was achieved by applying gold leaf to the obverse after production“. (S.64) –

Abb. 1a Tok Nan Unterseite

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Kauris im Hochland von Papua, Indonesien (Ein Nachtrag)

 

Cowries in the highlands of Papua, Indonesia (Supplement)

Bernhard Rabus

 Mein gleichnamiger, vorausgehender Artikel vom 12.12.2016 (abgedruckt im Primitivgeldsammler 37, 2 (2016) stützte sich weitgehend auf die Buchtheorie und einige Bilder aus der online-Sammlung des Yale Peabody Museum for National History (von Pospisil bei seinem Feldaufenthalt 1955 gesammelt). Kauris mit abgeschlagenem Rücken hat wohl jeder von uns, aber wer besitzt schon welche mit der genauen Herkunft und aus der Zeit? Unser Klubmitglied Kurt Koschatzky hat mich mit der Mitteilung überrascht, dass er Stücke mit der Herkunftsangabe Enarotali besitze und zwar Kauris, eine Nassa-Katte und Glasperlen, alle auf alte gedrehte Schnur aufgezogen. Als er das Konvolut ersteigerte, bildete es ein wirres Knäuel, von dem er zunächst nicht wusste, welche Schätze es barg. Enarotali ist die Hauptstadt des Regierungsbezirks Paniai, in dem das Siedlungsgebiet der Kapauku, auch Ekari oder Ekagi genannt, liegt.

 

Ich durfte die Stücke bei Herrn Koschatzky sehen und freundlicherweise hat er mir Fotos davon zur Verfügung gestellt. Sie sind nachstehend kommentiert. Damit wird die Theorie mit der Praxis verbunden.

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