Die Gewichtsgeldwirtschaft der Wikingerzeit

Verpflichtende Zitierweise. Obligatory citation. Citation obligatoire. Citazione obbligatoria. Citacion obligatoria. Citação obrigatoria. Verplichte aanhaling. obowiazkowy cytat: Klusmeier, Fritz (2020): Die Gewichtsgeldwirtschaft der Wikingerzeit. Primitivgeldsammler 41/1, pp.3-8.

Die Gewichtsgeldwirtschaft der Wikingerzeit

Fritz Klusmeier

Am 16. 7. 1999 wurden im Nordosten der schwedischen Insel Gotland drei Horte entdeckt, die nahe beieinander 20 bis 30 cm unter der Erdoberfläche lagen, „beneath the boarded floor of a Viking-age building“. (Oestergren S.326) Zwei der Horte enthielten Silbersachen, sie gehörten augenscheinlich zusammen, der dritte bestand aus Bronzeschrott (er ist nicht Gegenstand dieser Untersuchung).

Die beiden Silberschätze wogen zusammen 67 kg (27kg + 40 kg), sie sind damit die größten bekannten Silberschätze der Wikingerzeit. Oestergren beschreibt ihren Inhalt: „The silver artefacts range from the simplest raw material by way of coins, silver bars and spiral rings to finished products, such as finger-rings, bracelets and arm-rings. Every object can be regarded as currency, valued according to weight and silver content. Much of the material had been bundled together to form equal units of weight, corresponding with the Viking-age weight system in which one mark was equal to 200 g. […] Together the hoards comprise just over 14300 coins (ca. 17 kg), both complete and fragmented, and almost without exception Islamic. In addition, there are 486 arm-rings and bracelets, 25 finger-rings, c. 80 bars and a large quantity of spiral rings and other cut silver.” (S. 326 – Tafel I Abb.1a und b)

PGS 41,1 (2020) Tafel 1 Abb. 1a: Gotland Museum: Spillings-Silberhort 1.

PGS 41,1 (2020) Tafel 1 Abb. 1a: Gotland Museum: Spillings-Silberhort 1. (Foto W.carter. commons.wikimedia.org).

PGS 41,1 (2020) Tafel 1 Abb.1b: Gotland Museum: Spillings-Silberhort 2.

PGS 41,1 (2020) Tafel 1 Abb.1b: Gotland Museum: Spillings-Silberhort 2. (Foto W.carter. commons.wikimedia.org).

Abgesehen von wenigen Holzresten wurden keine Überbleibsel von Schatzbehältnissen gefunden; der kleinere Teilschatz war augenscheinlich in einem Sack vergraben worden, der vorher Salz enthalten hatte: So ist zu erklären, dass die Objekte z.T. korrodiert sind (Silberchlorid).

Die gefundenen Münzen erlauben eine Datierung des Schatzes „to some time after 870/71.“ – Tafel II Abb.2 – Der Silberschmuck stammt hauptsächlich aus gotländischer Produktion, Beispiele:Tafel II Abb.3.

PGS 41,1 (2020) Tafel 2 Abb. 2: Gotland Museum. Arabische Silbermuenzen (dirhem) aus dem Spillings Hort 2.

PGS 41,1 (2020) Tafel 2 Abb. 2: Gotland Museum. Arabische Silbermuenzen (dirhem) aus dem Spillings Hort 2. (Foto W.carter. commons.wikimedia.org).

PGS 41,1 (2020) Tafel 2 Abb. 3: Gotland. Fornsal Museum in Visby. Einige Silberreife aus dem Spillings Hort.

PGS 41,1 (2020) Tafel 2 Abb. 3: Gotland. Fornsal Museum in Visby. Einige Silberreife aus dem Spillings Hort. (Foto Wolfgang Sauber. commons.wikimedia.org).

Bemerkenswert sind die Barren, sie wurden in steinernen Formen gegossen, sie unterscheiden sich in Größe, Gewicht und äußerer Form: Sie sind entweder so belassen, wie sie aus der Form gekommen sind, oder sie sind bearbeitet (gehämmert) und haben dementsprechend unterschiedliche Querschnitte. –Tafel III Abb.4. Prüfhiebe, Ornamente, Schriftzeichen kommen nicht vor.

PGS 41,1 (2020) Tafel 3 Abb. 4: Gotland. Fornsal Museum in Visby. Einige Silberbarren aus dem Spillings Hort 2.

PGS 41,1 (2020) Tafel 3 Abb. 4: Gotland. Fornsal Museum in Visby. Einige Silberbarren aus dem Spillings Hort 2. (Foto W.carter commons.wikimedia.org).

Die Spillings-Horte stellten einen erheblichen Vermögenswert dar:„Whether the silver and bronze objects were intended to be used as raw material for jewellery production […] or as capital to invest in trade journeys across the Baltic sea.” (Oestergren S.334)

Oestergren hat eine aufschlussreiche Berechnung angestellt, welche den Wert des Silberschatzes illustriert: “One mark weighed just over 200 g, which means that 67 kg were the equivalent of 335 marks of silver. This can be compared to what has been written in the Guta saga, namely that all Gotländers together were to pay 60 marks of silver (i.e. 12 kg), per annum in tax to the Swedish king. … This corresponds to c. 8g per farm and year, given that there were probably at least 1500 farms on Viking-age Gotland. The silver in the Spillings hoard would have sufficed to pay the whole of Gotland’s tax to the Swedish king for five years.” (S.327)
Weshalb der Schatz nicht wieder gehoben wurde, ist nicht zu ermitteln. Er ist ausgestellt in der Schatzkammer des wunderbaren Museums (Gotlands fornsal) in Visby, der Hauptstadt Gotlands.[1]

Die Insel Gotland weist eine unglaubliche Dichte von Edelmetall-Schatzfunden aus der Wikingerzeit auf, ca.700 Funde sind aktenkundig, eine unbekannte Anzahl ist in Privatbesitz, viele weitere werden noch unentdeckt im Boden vermutet. – Tafel VIII Karte 1

PGS 41,1 (2020) Tafel 8 Karte 1: Fundorte von Silberhorten auf der Insel Gotland.

PGS 41,1 (2020) Tafel 8 Karte 1: Fundorte von Silberhorten auf der Insel Gotland. Bisher wurden mehr als 700 Horte entdeckt. Sie sind gleichmäßig über die Insel verteilt, mit Ausnahme des felsigen Bereichs, der die Insel in der Mitte von Westen nach Osten durchquert. (Carlsson 2015:65).

Objects of gold have been found in 64 hoards. […] One hundred and sixty five hoards contain occasional bracelets, arm-rings, brooches, etc. whereas 500 contain silver coins, totalling 170000 […] . Most of the coins have been imported from the Islamic countries, as well as from England and Germany. […] -Tafel III Tabelle 1 – The Gotlandic Viking-age hoards have been dated bet- ween c.800 and 1140.” (Oestergren S.321).

PGS 41,1 (2020) Tafel 3 Tabelle 1: Münzfunde der Wikingerzeit im Ostseeraum, Stand 2004.

PGS 41,1 (2020) Tafel 3 Tabelle 1: Münzfunde der Wikingerzeit im Ostseeraum, Stand 2004. (Mäkeler 2005:124).

Eine Sonderstellung bei diesen Funden nimmt der Hort von Burge, Lummelunda ein (10,369 kg, rund 3000 Münzen, 7719 g Schmuck und Barren). Er stammt aus der späten Periode der Wikingerzeit. „Besondere Beachtung verdienen hier die Barren, die in unterschiedlichsten Formen und Größen begegnen (38+34 Exemplare). Es kommen nicht nur die aus dem wikingerzeitlichen Fundmaterial bekannten Stabbarren und Bleche sowie die selteneren runden Gußkuchen vor, sondern den Hauptteil machen an den Enden zungenförmig ausgehämmerte […] und rhombische […] Barren aus, die einwandfrei russischer Herkunft und durch den Fund von Burge zum ersten Mal auf Gotland belegt sind.“ (Hatz S.22) – Tafel IV Abb.5.

PGS 41,1 (2020) Tafel 4 Abb. 5: Dirhem, Silberbarren, Silberringe und Hacksilber aus dem Fund von Burge.

PGS 41,1 (2020) Tafel 4 Abb. 5: Dirhem, Silberbarren, Silberringe und Hacksilber aus dem Fund von Burge. (aus Jansson 1996:69, Foto Christer Åhlin).

Das wikingerzeitliche Fundmaterial aus West-, Mittel- und Osteuropa dokumentiert die zentrale Rolle, die Gotland im europäischen Handel der Zeit gespielt hat. Diese Funde gab es fast im gesamten Nord- und Ostseeraum, in Skandinavien, im Baltikum, in Polen, in Mecklenburg, Pommern, Schleswig-Holstein, in Großbritannien und Irland. – Tafel IX Karte 2 und Tafel X Karte 4.[2] + [3]

PGS 41,1 (2020) Tafel 9 Karte 2: Wikingerzeitliche Schatzfunde in Europa.

PGS 41,1 (2020) Tafel 9 Karte 2: Wikingerzeitliche Schatzfunde in Europa. (Gruszczynski 2016:1).

PGS 41,1 (2020) Tafel 10 Karte 4: Handelswege der Wikinger.

PGS 41,1 (2020) Tafel 10 Karte 4: Handelswege der Wikinger. (Graham-Campbell 1994:79).

Wichtigster Fund in Großbritannien ist der Cuerdale Hoard aus dem frühen 10.Jahrhundert, der schon 1840 entdeckt worden ist ( 42,6 kg, 8600 Gegenstände, ca. 7500 Münzen), er liegt zum größten Teil im British Museum. (s.Graham-Campbell 2013, S.5.) – Tafel V Abb.6.[4]

PGS 41,1 (2020) Tafel 5 Abb. 6: England: Grafschaft Lancashire: Gemeinde Cuerdale bei Preston am Ribble River. Teile des 1840 entdeckten wikingerzeitlichen Silberhortes (sog. Cuerdale Hort).

PGS 41,1 (2020) Tafel 5 Abb. 6: England: Grafschaft Lancashire: Gemeinde Cuerdale bei Preston am Ribble River. Teile des 1840 entdeckten wikingerzeitlichen Silberhortes (sog. Cuerdale Hort). (Brit. Museum Nr. 1841.0711.13 und 1841.0711.400).

Ein Beispiel für einen Wikinger-Hort, der auf deutschem Boden gefunden wurde, ist der Hortfund von Schaprode (Rügen). Er wurde 2018 geborgen und besteht aus rund 600 Silberobjekten im Gesamtgewicht von 1,5 kg. „Bei den Fundstücken handelt es sich um Münzen, Halsreife, Perlen und einen Thorshammer. Die Münzen und Schmuckstücke waren vielfach zerkleinert (‚zerhackt‘), um sie als Gewichtswährung einzusetzen.“ (Wikipedia: Der Hortfund von Schaprode S.1) – Tafel IX Karte 3, Tafel VI Abb.7.

PGS 41,1 (2020) Tafel 9 Karte 3: Wikingerzeitliche Schatzfunde in Mecklenburg und Pommern.

PGS 41,1 (2020) Tafel 9 Karte 3: Wikingerzeitliche Schatzfunde in Mecklenburg und Pommern. (Gruszczynski 2016:3).

PGS 41,1 (2020) Tafel 6 Abb. 7: Deutschland: Silberschatz von einem Flurstück bei Schaprode auf der Insel Rügen.

PGS 41,1 (2020) Tafel 6 Abb. 7: Deutschland: Silberschatz von einem Flurstück bei Schaprode auf der Insel Rügen. Niederlegung vermutlich in den 980er Jahren. Geborgen 2018. Der Fund enthielt über 600 Silberobjekte. (Foto LAKD M-V / LA aus archaeologie-online.de).

Die irischen Horte Dysart 1 und 2 nehmen auch eine Sonderstellung ein, sie enthalten Barren von außergewöhnlicher Größe und außergewöhnlichem Gewicht: Die 5 Barren von Dysart 1 wiegen zusammen 2.625 kg (durchschnittlich 525g), die 2 Exemplare von Dysart 2 wiegen 3,14 bzw. 3,11 kg. (Ryan u.a. SS. 336, 338, 370f.).

Der Schatz ist wohl in den späten 980er Jahren vergraben worden. Auffällig ist, dass er keine Barren enthält. Von den gefundenen Münzen konnten über 100 Stück dem legendären Dänenkönig Harald Blauzahn zugeordnet werden, der Dänemark geeinigt hatte und versucht hatte, in seinem Reich das Christentum einzuführen.

Man weiß nicht, warum Wikinger ihre Schätze vergraben haben, und man weiß auch nicht, warum sie die Objekte nicht wieder geborgen haben; ob es nur profane oder auch religiöse Motive waren (Gaben an die Götter?), ist nicht zu ermitteln. Allerdings ist klar, dass jedes Gramm Silber als Geld verwendet werden konnte; und zu diesem Zweck konnte das Silber, in welcher Form es auch immer vorlag, zerhackt werden zu den jeweils benötigten Portionen. Das Silber war Gewichtsgeld, man kann davon ausgehen, dass jeder an finanziellen Transaktionen Beteiligte über ein Equipment zum Wiegen verfügte. Die Archäologen haben eine ganze Anzahl von Klappwaagen und erhebliche Mengen an Gewichten geborgen. Die Waagen konnte man zusammengeklappt in kleinen Blechdosen mit sich führen. – Titelblatt.[5]

PGS 41,1 (2020) Titelblatt: Ausrüstung eines wikingerzeitlichen Händlers: Klappwaage, Transportdose, Gewichte, Silberobjekte, Specksteinform für Barrenguss.

PGS 41,1 (2020) Titelblatt: Ausrüstung eines wikingerzeitlichen Händlers: Klappwaage, Transportdose, Gewichte, Silberobjekte, Specksteinform für Barrenguss. (aus Jansson 1996:28, Foto Christer Åhlin).

Die Gewichte sind aus Metall (Blei, Eisen), es gibt verschiedene Formen: rechteckige, zylindrische, konische und bikonische sowie Kubooktaeder-Gewichte. „Nach arabischem Vorbild wurden in den Handelsplätzen Waagen gefertigt und genormte Gewichtssätze hergestellt.“ (Steuer 2004, S. 72) – Tafel VII Abb.8 a/b.

PGS 41,1 (2020) Tafel 7 Abb. 8a: Genormte Gewichte der Wikinger.

PGS 41,1 (2020) Tafel 7 Abb. 8a: Genormte Gewichte der Wikinger. (Kyhlberg 1980:220).

PGS 41,1 (2020) Tafel 7 Abb. 8b: Kugelförmiges Gewicht der Wikinger. 43,7g.

PGS 41,1 (2020) Tafel 7 Abb. 8b: Kugelförmiges Gewicht der Wikinger. 43,7g. (Privatsammlung).

Das Ostseegebiet war […] während der Wikinger- und der Hansezeit eine Zone intensiver Kommunikation. […] Man kommunizierte mit Hilfe dieser Waagen und Gewichte über das Wirtschaftsmedium Geld/Silber im gesamten Bereich.“(Steuer a.a.O. S. 78).

Ob auch Gussformen für Barren (aus Speckstein) zur Ausrüstung von Händlern gehörten, ist unklar. Silber wurde wohl aus praktischen Gründen gern eingeschmolzen und zu Barren gegossen und konnte dann auch zu den jeweils benötigten Portionen abgehackt werden.
Zum Problem der Kaufkraft des Silbers ist die Quellenlage äußerst unbefriedigend. Naumann hat in seinem Aufsatz „Warenpreise und Wertverhältnisse im alten Norden“ einiges Material zusammengetragen, das aber vor allem aus isländischen Quellen besteht und im wesentlichen nach der Wikingerzeit entstanden ist. So beschränke ich mich auf die Wiedergabe seiner Erkenntnisse zu wikingerzeitlichen Sklavenpreisen: „Einer der wertmäßig dominierenden Warenposten im binnen- wie außernordischen Handel dürfte der bis weit über die Wikingerzeit hinaus blühende Sklavenhandel gewesen sein. […] Der in Norwegen und Island begüterte Höskuldr Dalakollsson kaufte um das Jahr 937 die Irin Melkorka von einem Sklavenhändler mit dem Beinamen ‚der Russe‘ und muß für die Frau, die eindeutig als Sexualobjekt erworben wird, mit 3 Mark an gewogenem Silber das Dreifache einer Durchschnittssklavin bezahlen. […] Die gezahlten Silberäquivalente können […] je nach Alter, Geschlecht und Käuferinteresse erheblich schwanken. […] Der Normalpreis [betrug] in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts 1 ½ Mark für den Mann und 1 Mark für die Frau. […] Das sind nach Silbergewicht rund 300 bzw. 200g Gangsilber.“ (S.384f, vgl. auch z. B. Herrmann SS.133-137, Jankuhn S.187).
Burström hat einen neuen Interpretationsansatz (für die Silberhorte von Gotland vorgestellt: „Silver as Bridewealth“. Er hat aber keinen Quellenbeleg vorlegen können, der eine konkrete Summe benannt hätte. Man darf jedoch wohl annehmen, dass Silber für die Bezahlung von ‚Brautpreisen‘ wie wohl auch bei allen anderen finanziellen Transaktionen der Wikingerzeit eingesetzt werden konnte. Eine Tributzahlung ist schon erwähnt worden (s. o.). Tribute erpressten die Wikinger auch bei ihren Raubzügen nach Westeuropa, die angelsächsische Chronik nennt einige Summen (England):
991 10000 Pfund, 994 16000 Pfund, 1002 24000 Pfund (‚Danegeld‘ , Gillingham S.373; vgl. z.B. Joranson, Lawson und Ward.
Silber spielte auch eine große Rolle im altgermanischen Strafrecht, es diente als ‚Wergeld‘, als Kompensationszahlung bei Tötungsdelikten. (Wilda, v. Amira) – Naumann referiert eine Zollgebühr: „Um das Jahr 1022 treffen die Isländer mit König Olaf ein Handelsabkommen, […] das ihnen in Norwegen weitreichende Privilegien sichert und zugleich die Höhe des bei der Landung zu erlegenden Hafenzolls regelt. Diese Abgabe (land aurar) besteht aus 6 Pelzmänteln und 6 Ellen Wollstoff oder einer halben Mark Silber.“ (S.378)
An diesem Beispiel ist auch abzulesen, dass es im alten Nordeuropa neben dem Silber noch andere Zahlungsmittel und Recheneinheiten gab: Zu nennen sind da außer Textilien das seltenere und wertvollere Edelmetall Gold (vgl. Kershaw) und verschiedene Warengelder („commodity money“) Gullbeck hat sich mit diesen Geldformen beschäftigt: „Commodities were not only used as money in certain cases within the agrarian parts of society, but were widely used and accepted in standardised value relations to each other, and also as means of storing wealth.“ (S.93) „It is reasonable to assume that some of the most common forms of commodity money in the Middle Ages would also have been accepted as means of payment in Viking society: gold, silver, cattle, butter, crops, hides, horses oxen, sheep, vadmal (Wollstoff), salt, swords, slaves, ships, copper and iron.” (a.a.O. S. 104; vgl. auch die Aufzählungen S.103, dazu Naumann SS. 376ff., Skre 2011b, Lunden, Critch u. a., Kershaw.)
Die erste auf Gotland geprägte Münze stammt aus dem Jahre 1046 – Ende der Gewichtsgeldwirtschaft.

*****

[1] Die Webseite „samlingarna.gotlandsmuseum.se“ bietet eine Reihe von Detailaufnahmen des Spillings-Horts.

[2] Seit 1977 läuft das „Gotland Hoard Projekt“ des „Gotland Branch of the National Board of Antiquities (RAGU)“, welches einen systematischen Überblick über die Silberschätze Gotlands und ihre Fundumstände und Fundorte zum Ziel hat, s. K. Jonsson, Gruszczynski 2016 und 2018).

[3] Abbildungen von Silberhorten finden sich z.B. bei Stenberger, Hardh 1976, 1995, Graham-Campbell 1994, 2013, Graham-Campbell et al. 2011, I. Jonsson, Domeij, Lamm, Wiechmann, Andersson, Carlsson, Skre 2006b und in der Datenbank des dänischen Nationalmuseums.

[4] Viele Abbildungen von Objekten aus dem Cuerdale Hoard sind in der Datenbank des British Museum enthalten.

[5] Abbildungen von Waagen und Gewichten finden sich bei Bakka, Carlsson, Domeij, Gustin, Herrmann, Jankuhn 1943, I. Jonsson, Kyhlberg, Pedersen, Skre 2006b, Widerström und bei Steuer 1984, 1987, 1997, 2002, 2004, 2007.


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