Bericht zum Frühjahrstreffen in Oberwiesenthal

09. bis 11. Mai 2014

Zusammenfassung:

  • Das Treffen fand mitten im Erzgebirge, knapp unterhalb des 1300m hohen Fichtelbergs statt;
  • Die herrliche Lage und die frische Luft haben allseits Urlaubs-Stimmung erzeugt;
  • Eine ausführliche Demonstration der Erzeugung von Glasperlen war absolutes Highlight; Glasperlen hatten bei vielen Ethnien die Funktion von Primitivgeld – das Interesse der Teilnehmer war entsprechend gross!
  • Qualitativ hochstehende Objekte waren zu bestaunen und zu diskutieren. 

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Ausstellung: WERTE IM WIDERSTREIT

Von Bräuten, Muscheln, Geld und Kupfer

Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg
16.3.2014 – 14.9. 2014

Quelle: http://www.stadtmuseum-duisburg.de/index.htm

Quelle: http://www.stadtmuseum-duisburg.de/index.htm

Das Museum teilt dazu mit:
Die Ausstellung wird im Rahmen der 35. Duisburger Akzente „Geld oder Leben“ (07. – 23. März 2014) gezeigt. Die Frage „Geld oder Leben?“ des diesjährigen Duisburger Kulturfestivals führt uns unmittelbar zur „Be-Wertung“ von Dingen. Jeder würde spontan sagen, daß Gold einen hohen Wert hat, aber bei Geld wären wir uns, je nach Währung, schon weniger sicher. Und läßt sich ein Wert immer nur in Geld ausdrücken – oder gibt es da ganz andere Kriterien?

Dazu mehr im Flyer des Museums -> Flyer_Werte im Widerstreit_2014

 

koiyu – Tauschmittel oder nur Schmuck?

Aus Heft 91: Primitivgeldsammler 35/1, 23-24 (2014); Bei korrekter Zitierweise ist die Übernahme von kleineren Textausschnitten ohne Rückfrage erlaubt.

koiyu – medium of exchange or only adornment?

koiyu – moyen d’échange ou seulement bijoux?

Bernhard Rabus

 ZUSAMMENFASSUNG

Im folgenden Beitrag geht es um Schmuckstücke von Papua Neuguinea.

91-1 Abb.1 "RORO" Rabus

 

Die sogenannten koiyu wurden im Gebiet der RORO bis hinauf nach Kerema gefunden.

Drei koiyu

Abb.2: Drei koiyu aus dem Handel

Frau Quiggin bildet in ihrem Buch „A Survey of Primitive Money“ (1949/1978) auf der Farbtafel zwischen den Seiten 184 und 185 ein „Turtleshell chest pendant, New Guinea“ ab und rechnet dieses zur großen Gruppe der „valued objects used in Prestige-giving and exchanges, in „bride-price“ or in ordinary trading“ (S. 179). Als Quelle für diese Aussage nennt sie Seligmann, 1910.

Diese koiyu oder auch koio genannten Schmuckstücke ähneln in Art und Aufbau den kapkaps Neubritanniens und der Salomonen. Das scherenschnittartige Schildpatt ist jedoch nicht auf Tridacnascheiben montiert sondern auf Schalenstücke der Faltenschneckengattung Melo. Diese Schalen kennen wir aus dem Hochland von Papua Neuguinea als „bailer shell“. Sie sind nicht völlig flach sondern mehr oder weniger gewölbt. Hergestellt wurden koiyu nach Seligmann (1910:208) von den Roro an der Südostküste von Papua Neuguinea. Sie sind Nachbarn der Mekeo.

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EMPFEHLUNG: Wilfried Glar, „Die materialisierte Kultur der Oromo“

PGS-91-1-2014 BUCHEMPFEHLUNG OROMO GLAR

– Wilfried Glar – Die materialisierte Kultur der Oromo – Eschweiler – 2014 – 

Ein umfassender Überblick
91 Gruppen mit ca. 650 Objekten in Farbabbildung.
104 Seiten
1 Karte
Literaturnachweise

Der Preis für EUCOPRIMO-Mitglieder beträgt 28.- Euro, plus Porto (für Nichtmitglieder 30.- Euro).
Bestelladresse: (Aktiviere Javascript, um die Email-Adresse zu sehen)

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Bericht zum Herbsttreffen in Berlin

04. bis 06. Oktober 2013
(Ausführlicher Bericht folgt unten)

 

Zusammenfassung:

  • Mit etwa 80 Teilnehmern war das Treffen sehr gut besucht;
  • Das Hotel mit romantischem Blick auf Dahme und Schloss Köpenick hat zur guten Stimmung beigetragen;
  • Schloss- und Ortsführung bei sonnigem Wetter waren ein Highlight;
  • Qualitativ hochstehende Objekte waren zu bestaunen und zu diskutieren.

Der Blick vom Hotel

 Treffen Berlin Herbst 2013 0-_DSC6861 (Groß)

 

 

 

 

 

 

Objekte aus Afrika, Asien, Pazifik-Region … die Mehrzahl der Sammelgebiete war mehrfach durch Objekte repräsentiert

 Treffen Berlin Herbst 2013 1-_DSC6879 (Groß)

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Drei verschiedene Typen von Kupferstangen – Barren vom Unteren und Mittleren Zaire, die als Zahlungsmittel verwendet wurden: milàmbula – mukato (muzanga, ngiele) – Sundi-Kupferbarren

Aus Heft 90: Primitivgeldsammler 34/2, 70-95 (2013) ; Bei korrekter Zitierweise ist die Übernahme von kleineren Text-Ausschnitten ohne Rückfrage erlaubt.

Three different types of copper bullion bars from the Lower and Middle Zaire, which were used as currencies:
milàmbula – mukato (muzanga, ngiele) – Sundi copper ingots

Trois types différents de lingots de cuivre de la Basse et la Moyenne Zaire, qui ont été utilisés comme monnaie:
milàmbula – moukato (mouzanga, nguiele) – lingots de cuivre rouge Sundi


Rolf Denk

ZUSAMMENFASSUNG 

Im folgenden Beitrag wird über verschiedene Kupferbarren – Zahlungsmittel aus der Region des Unteren und Mittleren Zaire berichtet. Die hier beschriebenen drei Barrentypen sind bisher in der einschlägigen Fachliteratur nicht oder nur fragmentarisch dokumentiert. Es handelt sich somit quasi um Erstbeschreibungen, die wie in einem Puzzle aus gelegentlichen  Anmerkungen in früheren Berichten rekonstruiert werden konnten.

Im einzelnen geht es um die milambula Barren der Ngoyo , die Sundi Kupferbarren sowie die mukato Barren  aus der Region nordwestlich des Malebo-Pools, die hier als Zahlungsmittel bestätigt und in Abbildungen vorgeführt werden können

Sundi Kupferbarren

Sundi Kupferbarren

mukato Kupfer-Barren

mukato Barren

 

 

 

 

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Bericht zum Frühjahrstreffen in Bamberg

03. bis 05. Mai  2013
(Ausführlicher Bericht folgt unten)

Zusammenfassung:

  • Mit Hundert (plus) Teilnehmern war das Treffen mehr als gut besucht;
  • Mit Stadtführung und Filmabend war das Programm selten abwechslungsreich;
  • Das Highlight dieses Treffens war ein Film aus dem Nachlass des verstorbenen EUCOPRIMO Mitglieds Thomas Lautz ( -> Nachruf).

Der Film zeigte eine seiner strapaziösen Forschungsreisen nach Palau und Yap. Dokumentiert wurde vor allem der Bestand unterschiedlicher Yap-Steine und die Herstellung von Toluk-Schalen auf Palau – beides Formen von „Primitivgeld“.

Das „Steingeld“ von Yap hat der Nobelpreisträger Milton Friedman erst kürzlich in einem Aufsatz gewürdigt: er hält es für nicht weniger vernünftig, als Geld in Form von Metal, Papier oder Bits und Bytes in Computern.
-> Zitat FAZ „Steine sind so gut wie Gold“

Steingeld wird heute nicht mehr hergestellt.
Das gleiche gilt für die Toluk-Schalen aus Schildpatt: die Schildkröten, die den Werkstoff für die Herstellung liefern sind nicht mehr ausreichend verfügbar und ausserdem geschützt.

Umso wichtiger erscheint bereits heute die Dokumentation von Thomas Lautz.

fei  Yap Steine

fei Yap Steine (Copyright T.Lautz)

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Kesa and Science

Aus Heft 89: Primitivgeldsammler 34/1, 40-47 (2013) ; Bei korrekter Zitierweise ist die Übernahme von kleineren Text-Ausschnitten ohne Rückfrage erlaubt.

by Bernhard Rabus

In their book „Tridacna gigas – Objets de Prestige en Mélanesie“ (2011) the authors Eric Lancrenon and Didier Zanette argue on pages 135 and 136 that kesa are not made from Tridacna clam shell but from the tube of a Kuphus. The accuracy of this statement and its basic principles are reviewed in the following.

1. Preliminary remarks

The American anthropologist Harold Scheffler (Choiseul Island Social Structure, 1965), who is cited as their main source by the authors, stayed on Choiseul 50 years before them and much longer than they did. His informants presumably do not live anymore and yet even at his time nobody could remember the time when kesa were made. Therefore I tend to rely more on Scheffler’s book concerning kesa than on the more recent observations by the authors and statements of today’s inhabitants of Choiseul. The second authority the authors refer to is A. Capell (1943). Capell was never on Choiseul himself but evaluated the literature available to him. I have analyzed his texts very thoroughly and have come to the conclusion that he confused kesa from Choiseul with shell money from Bougainville (see paragraph 7).
I will discuss what I, unlike the authors, think kesa were made from, but the method how they were made will remain a mystery.

TITELBILD 

 

 

Aufstellen und Ausmessen der neun mata Zylinder einer kesa Einheit auf Choiseul.
(Foto Harold W. Scheffler 1958-1961. Quelle: UC San Diego: Manderville Special Collections Library)

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Kesa und die Wissenschaft

Aus Heft 89: Primitivgeldsammler 34/1, 40-47 (2013) ; Bei korrekter Zitierweise ist die Übernahme von kleineren Text-Ausschnitten ohne Rückfrage erlaubt.

Kesa and the science
Kesa et la science

Bernhard Rabus

ZUSAMMENFASSUNG

In ihrem Buch „Tridacna gigas – Objets de Prestige en Mélanesie“ (2011) behaupten die Autoren Éric Lancrenon und Didier Zanette auf den Seiten 135 und 136, kesa sei nicht aus Tridacna Muschelschale sondern aus der Röhre eines Kuphus hergestellt. Diese Behauptung und ihre Grundlagen werden im Folgenden auf ihre Richtigkeit hin überprüft.  Bereits 1991 kam ein wissenschaftliches Gutachten zum Schluss, dass kesa aus „clamshell“, also Tridacna besteht. Die nachstehende Untersuchung bestätigt dies und widerlegt damit Lancrenon und Zanette. Die Untersuchung zeigt auch anschaulich die unterschiedlichen Material-Kennzeichen von Kuphus und Tridacna.

Aufstellen und Ausmessen der neun mata Zylinder einer kesa Einheit auf Choiseul.
(Foto Harold W. Scheffler 1958-1961. Quelle: UC San Diego: Manderville Special Collections Library)

 

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