Buchbesprechung von Fritz Klusmeier

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Krisadaolarn, Ronachai und Vasilijs Mihailovs
Bangkok 2012, 271 Seiten + CD

Diesem Buch über die siamesische Geldgeschichte eilt ein guter Ruf voraus; deswegen ist es angebracht, es in unserer Zeitschrift vorzustellen, es enthält nämlich viele Informationen in Text und Bild über die bekannten eigenwilligen Geldformen Thailands.

Die Autoren haben dem Buch in der Einleitung (SS. 10-14) einen knappen Überblick über die Geschichte Thailands vorausgeschickt, und sie haben in den Kapiteln 1 bis 3 (SS. 15-32) generelle Gegebenheiten von Thailands Geldsystem und Geldgeschichte angesprochen (Gewichtsstandards, Geldformen, Herstellungstechnik, Emblematik, Legenden).

Kapitel 4 A (SS. 33-62) stellt das Münzsystem des 1. Jahrtausends vor (Burmesenzeit: „Pyu-Coinage“,“Mon- Series“, Arakan-Münzen, Dvaravati-Münzen, „Coins of the Maritime Empires“.

Besonders interessant für die Sammler außergewöhnlicher Geldformen sind im dritten Kapitel die Gruppe B: „Ingots in Northern Thailand and Laos from the 14th-20th centuries“ (SS. 63-82) und die Gruppe C: Pot Duang coinage before the Rattanakosin Period“ (SS. 83-94), hier werden Tok-money, Pig mouth money, Flower money, Leaf money, Tigerzungen, Leach money, Bootsgeld, Fish money, Packsattelgeld dokumentiert (zum Vergleich auch moderne Fälschungen) und schließlich auch ausführlich die verschiedenen Ausprägungen des frühen Kugelgeldes, auch hier zum Vergleich Fälschungen.

Es schließen sich einige Seiten an (SS. 95-108), die den „gambling tokens“ aus Messing, Glas und Porzellan gewidmet sind, und es gibt einen Abschnitt über Münzen (gelocht und und ungelocht) aus Südthailand und ausländischen Territorien (SS. 109-120), die in Thailand umliefen. – Der Silberschmuck vom Goldenen Dreieck ist übrigens nicht berücksichtigt worden.

Die Gruppe E (SS. 121-144) ist dem Kugelgeld der Rattanakosin-Periode gewidmet, während den Abschluß des Katalogs die Dokumentation der „Flat coinage in Thailand during the Rattanakosin-Period“ bildet (SS. 145-183).

Außergewöhnlich für ein Münzbuch ist der Anhang, der eine Reihe von wichtigen Dokumenten zur thailändischen Geldgeschichte enthält (SS. 184-255)

Den Abschluß bilden Glossare mit Erläuterungen von thailändischen Fachbegriffen und Namen (SS. 258-265) und erfreulicherweise ein ausführlicher Index (SS. 266-270).
Bedauerlicherweise fehlt ein Literaturverzeichnis, Angaben zur benutzten Literatur finden sich auf verschiedenen Seiten als Fußnoten, z. B. auf den Seiten 15-20, 33f., 40, 48, 63, 83, 95.

Für den Sammler hat das vorliegende Buch auch und vor allem Wert als Katalog mit seiner großen Anzahl von Abbildungen (Fotos und Zeichnungen), die ihm die Identifizierung eigener Objekte ermöglichen. Die Qualität der Abbildungen ist im allgemeinen gut, allerdings ist der internationale Höchststandard hier noch nicht erreicht. Die beigegebene CD enthält zahlreiche weitere einschlägige Abbildungen, für einige Objekte gibt es auch metallurgische Analysen.
Für Interessenten an diesem Sammelgebiet ist dieses Buch sicher zu empfehlen, vielleicht sogar ein Muß; leider ist sein Preis etwas abschreckend.